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Allmächtige Algorithmen

Fast 95% der Internetnutzer verwenden Google für ihre Suche. Dies gilt für Deutschland und ebenso international. Die Suchmaschinenoptimierung einer Website muss daher den Regeln des Internetgiganten folgen. Ein offenes Regelwerk oder eine Norm gibt es dafür allerdings nicht. Derzeit stehen für den englischsprachigen Raum größere Änderungen an (BERT), die sich bald auch auf unsere SEO-Bemühungen 2020 auswirken werden.

Oft wird Suchmaschinenoptimierung als Wissenschaft bezeichnet, sogar als Kunst. Richtig ist, dass es Arbeit bedeutet, und zwar dauerhaft. Richtig ist auch, dass es dynamisch ist, denn Google passt seine Algorithmen ständig an das Nutzerverhalten an. So wird seit Juli 2019 jede neu bei Google registrierte Domain nach dem Mobile-First-Index indiziert. Google setzt also voraus, dass responsives Design oder eine separate mobile URL (M-Dot) inzwischen der Standard sind. Sollte es auch, wenn man bedenkt, dass im Juli 2019 bereits 51% der Internetnutzung weltweit über Smartphones getätigt wurde. Tendenz steigend. (Quelle: Statcounter Global Stats)

  • Google 94,8% 94,8%
  • Bing 2,8% 2,8%
  • Yahoo! 0,76% 0,76%
  • DuckDuckGo 0,57% 0,57%
  • WEB.DE 0,28% 0,28%
  • sonstige 0,79% 0,79%

Quelle: Global Stats – Search Engine Market Share Germany Oct 2018 – Oct 2019 [online].
[Zugriff am: 15.11.2019]. Verfügbar unter: https://gs.statcounter.com/search-engine-market-share/all/germany/#monthly-201810-201910-bar

Suchmaschinenoptimierung 2020

Google bietet Online-Marketern zahlreiche Tools und Schulungen, in denen auch SEO-Maßnahmen Thema sind. Aber wirklich offen lässt sich der Suchmaschinen-Riese nicht in die Karten schauen. Überall auf der Welt arbeiten SEO-Spezialisten daran, den Geheimnissen der Algorithmen auf die Spur zu kommen. Die wichtigsten (Stand 2019) haben wir hier für Sie zusammengefasst. Alternativ können Sie auch einen vertiefenden Blick in die “Guidelines” werfen ;-).

Die 10 Gebote

BERT, die neueste Ergänzung des Google Algorithmus “RankBrain”, frei übersetzt: EinstufungsGehirn, spielt auch in Deutschland schon eine Rolle. *Bislang nur zur Ermittlung von Vorschau-Inhalten (Featured Snippets), inbesondere bei mobilen Suchanfragen per Voice Search. Später, wie bereits aktuell in den USA, wird BERT aber auch bei der organischen Suche mitmischen und somit die Suchmaschinenoptimierung 2020 mitprägen.

BERT wurde entwickelt, um den Kontext von Inhalten und die Sprache besser interpretieren zu können. Durch die Erweiterung der künstlichen Intelligenz wird Google also künftig “menschlicher”, kann ganze Sätze, Fragen und Zusammenhänge besser verstehen und die Suchergebnisse optimieren. Sogar Rechtschreibfehler soll BERT im RankBrain interpretieren und korrigieren können. Vor allem aber zielt diese Weiterentwicklung auf die wachsende Zahl von gesprochenen Suchanfragen ab, die oft in ganzen Sätzen oder Fragestellungen erfolgen.

*Quelle: Google Blogpost – 25.20.2019, Autor: Pandu Nayak, Google Vice President, Search [online].[Zugriff am: 16.11.2019]. Verfügbar unter: https://blog.google/products/search/search-language-understanding-bert

Du sollst nicht an Worten sparen

Zur thematischen Einordnung eines Textes benötigt Google mindestens 250-400 Wörter. Dieser sollte auf eine Keyphrase angepasst sein, heute mehr denn je “LongTail”, d.h. eine fragetypische Kombination aus Wörtern, die erfolgversprechend ist und doch ausreichend Suchanfragen generiert.

Cornerstone-Content sind Eck-Pfeiler-Inhalte und umfassen mind. 1.000 Wörter.

Skyscraper-Content (Wolkenkratzer-Inhalt) umfasst mind. 2.000 Wörter und ist laut aktuellem Wissensstand von Google bevorzugt – sofern er auf eine Keyphrase optimiert wurde.

Du sollst Keywords sinnvoll kombinieren

Keywords in den Meta-Daten, die früher häufig überstrapaziert wurden, werden von Google heute völlig ignoriert. Bevor ein Text für eine Website geschrieben wird, sollte eine Keyphrase festgelegt werden, die max. 20 % am Wortinhalt des gesamten Textes ausmacht. Das wird künftig beim Gebrauch grammatikalischer Varianten oder von Synonymen immer besser funktionieren (danke BERT).

Es gibt zahlreiche Tools im Netz, mit denen sinnvolle Keywords ermittelt werden können. Dabei werden Daten von aktuellen Nutzer-Suchanfragen herangezogen.
Inzwischen setzen die meisten SEO-Experten auf “Longtail-Keywords”, also längere Wortkombinationen, die sich am Suchverhalten der Nutzer zu einem Thema orientieren. Je länger und zielgerichteter, desto größer die Chance, den Wettbewerb zu schlagen und gefunden zu werden. 

Du sollst den Content ehren

Relevanz, Qualität und Aktualität sind die Messwerte, die Google ansetzt. Dass es Unternehmen gibt, die nicht permanent Inhalte hinzufügen oder aktualisieren, hat Google aber inzwischen auch gelernt. Qualität und Relevanz sind deshalb derzeit ausschlaggebend für viele kleinere Unternehmen ohne Corporate Blog oder umfangreiche News-Seiten.
Die Relevanz z.B. bewertet Google danach, wie gut Bilder, Videos und Texte (sichtbar und Meta-Texte) zu den Suchanfragen der Nutzer passen.

Auch bei der Qualitätsmessung setzt Google auf die Optimierung für den Nutzer. Dazu zählen – neben vielen anderen Faktoren – Vertrauenswürdigkeit, Unique Content!, eine geringe Fehlerquote, Mehrwert für den Nutzer im Vergleich zu anderen Anbietern. Sorgfalt ist daher nicht nur bei der thematischen Aufarbeitung, bei Aufbau und Struktur sowie den Ladezeiten der Inhalte gefragt, sondern auch bei der Analyse des Wettbewerbs und der Recherche von hochwertigen kuratierbaren Inhalten.

Du sollst Kuration zelebrieren

Kuratierte Inhalte mag nicht nur Google, sondern auch Ihr Website-Besucher. Ob Statistiken, “Best-Practice”-Beispiele oder themenrelevante Blog-Artikel, Videos, Bilder, Töne etc.
Alles, was helfen kann, Sie zum Experten für ein Thema zu machen und dem Nutzer Mehrwert zu bieten, ist erwünscht.

Du sollst nicht die Zeit Deines Nächsten verschwenden

Kurze Ladezeiten verringern die Absprungrate Ihrer Websitebesucher. Eine gute Serververbindung und -verfügbarkeit, bestmöglich komprimierte Inhalte und optimierte Scripte wirken sich auch positiv auf das Ranking bei Google aus. Testen Sie hier die mobile Geschwindigkeit Ihrer Website: https://www.thinkwithgoogle.com/intl/de-de/feature/testmysite/

Du sollst die unsichtbaren Inhalte pflegen

Die im HTML-Code enthaltenen Meta-Daten sind für Google ebenso wichtig wie gut funktionierende Scripts. Der Suchmaschinenriese bietet dazu diverse Online-Schulungen an, sowohl für Entwickler als auch für Online-Texter/-Redakteure. Dabei geht es Google wieder um die Nutzerfreundlichkeit: den schnellen Seitenaufbau, die optimierte Darstellung des Suchergebnisses (Snippet), die Auszeichnung von Grafiken (ALT-Tags), gut strukturierte Texte (Überschriften/H-Tags) u.v.m.

Du sollst die mobile Nation achten

Mobile First ist für Google  – mit Blick in die Zukunft – gleichbedeutend mit User First. Eine positive Nutzererfahrung steht im Vordergrund und dabei wird immer stärker der Smartphone-Benutzer mit seinen Wünschen zu Grunde gelegt.
Im Fokus: Schnelligkeit und Abbildung derselben Inhalte wie bei der Desktop–Version einer Website.

Mit dem Open Source Projekt AMP (Accelerated Mobile Pages), einer speziellen HTML-Version, bietet Google Entwicklern bereits seit 2016 die Möglichkeit, den Aufbau von Websites auf mobilen Geräten weiter zu optimieren. Allerdings funktioniert dies über ein Script, das eingebunden werden muss und Daten an Google überträgt. Im Rahmen der neuesten Gesetzeslage ist vor Aktivierung die Einwilligung des Nutzers einzuholen.

Du sollst den Sprach-Assistenten huldigen

Wie stark Sprachassistenten wie Google, Siri, Cortana und Alexa künftig die SEO-Anforderungen verändern werden, darüber gibt es geteilte Meinungen, doch die Tendenz zur Nutzung ist nach wie vor steigend.

Google zeigt auf mobilen Geräten, insbesondere bei Fragen, die per Sprache gestellt werden, gerne “hervorgehobene Snippets”, die man als Websitebetreiber zwar nicht kontrollieren, aber durch aussagekräftige, vollständige Inhalte beeinflussen kann. Die “Voice Search Readiness” wird die SEO also künftig verstärkt fordern.

Beliebte Themen, die per Spracheingabe gesucht werden, sind u.a. Adressen und Kontaktdaten von lokalen Unternehmen und deren Öffnungszeiten (z.B. Einzelhandel, Gastronomie, Freizeit-/Sonderangebote). 

Ein gepflegter Google My Business-Account ist also sehr zu empfehlen! Ebenso optimierte Kurzbeschreibungen, Keyphrases und Kontaktinformationen. Denn als Antwort kann es nur EINEN Gewinner geben!
Sind Sie ready for Voice Search?

 

Du sollst Links strategisch planen

Google mag Links von anderen Websites auf eine Seite (Backlinks), ebenso eine gute Linkstruktur innerhalb der eigenen Website und nach außen. Allerdings sind auch hier Regeln zu beachten: Keine überflüssigen Links einsetzen, die Links logisch nach Inhalt benennen, keine fehlerhaften Links, keine Weiterleitungsschleifen, keine gegenseitige Verlinkung von Websites (diese heben sich gegenseitig auf).
Schlimmste Sünde: Gekaufte Links!
Sowohl für die interne als auch die externe Linkstruktur sollte also eine gute Strategie entwickelt werden, die permanent überprüft werden sollte.

Du sollst Deinen Nächsten Sicherheit geben

SSL-Verschlüsselung ist Pflicht für kommerzielle Websitebetreiber. Erkennbar an dem https:// vor dem Domainnamen. SSL garantiert einen sicheren Datentransfer, etwa von Kontoverbindungen, Passwörtern oder Kontaktdaten. Sensible Daten werden durch Verschlüsselung geschützt. Das schätzt auch Google.